Filter
Tesdorpf James Suckling Antonio Galloni Robert Parker
2021 2019 2018
Grattamacco

Grattamacco

Grattamacco prägt seit je her den Ruf des Bolgheri in der Toskana. Gegründet, als das Gebiet noch unbekannt war und seit 2002 unter der Leitung von Claudio Tipa stehend, ist Grattamacco aus den Rängen der italienischen Spitzengüter nicht mehr wegzudenken.
 

Grattamacco – Pionier im Herzen des Bolgheri

Grattamacco ist nicht nur ein Weingut mit Geschichte, sondern auch eines, das die Weingeschichte maßgeblich mit beeinflusst hat. Alles begann Ende der 1960er-Jahre mit dem Erwerb einiger weitgehend unerschlossener Weinberge im Bolgheri durch den Weinhändler Piermario Meletti Cavallari. Unweit der nicht minder legendären Tenuta Sassicaia gründete Piermario 1977 sein Weingut mit Sitz zwischen den Ortschaften Castagneto, Carducci und dem namensgebenden Ort Bolgheri, der für seinen wunderschönen Blick auf die toskanische Küste bekannt war – und später zu einem magischen Ort der Weinwelt avancieren sollte.

Italienische Bordeaux-Cuvée: Grattamacco im Bolgheri

Bolgheri darf sich völlig zurecht als eines der Epizentren der sogenannten Supertoskaner-Bewegung verstehen. In den Siebzigerjahren revolutionierten Namen wie Tignanello und Sassicaia die italienische Weinwelt mit der Vinifizierung von gänzlich untoskanischen Bordeaux-Cuvées. Mit dem Jahr 1994 wurde Bolgheri zu einer eigenständigen Appellation, deren Regeln erlauben, dass von dort stammende Weine bis zu 100 % Cabernet Sauvignon, Merlot oder Cabernet Franc enthalten dürfen. Eine kleine Revolution! Heute gibt es mehr als 50 Weingüter in der Appellation, von denen Grattamacco zu den unbestrittenen Spitzenhäusern zählt.

29 der 80 Hektar Landbesitz von Grattamacco sind mit Reben bestockt, auf 60 % der Anbaufläche dominiert Cabernet Sauvignon. Aus ihm lassen sich komplexe Rotweine von saftiger Tiefe vinifizieren. Als kongeniale Partner dienen, nach Bordelaiser Vorbild, Cabernet Franc, Merlot sowie Petit Verdot. Kleinere Rebflächen sind zudem mit der heimischen Traube Sangiovese bestückt. Als einzige weiße Rebsorte wird Vermentino angebaut. Neben den Weinen bewirtschaftet Grattamacco 14 Hektar mit Olivenbäumen. Sowohl der Weinanbau als auch der Anbau der Oliven sind nach ICEA-Standard zertifiziert. Infolgedessen verzichtet Grattamacco konsequent auf die Verwendung von Herbiziden und Pestiziden.

Grattamaccos einzigartige Lagen

Die einzelnen Höhenlagen der Weinberge sind von unterschiedlichen Bodenstrukturen geprägt. In den tieferen Lagen der Weinberge sind sandige Böden vorherrschend, in den höheren Lagen der Berge indes sind es Kalk und Mergel, so zum Beispiel auch in der Lage Casa Vecchia. Diese liegt in 200 Metern Höhe, wo sie von einem erfrischenden Wind profitiert. Die Lagen des Weinguts unterscheiden sich aber nicht nur in ihrer Höhe, sondern auch in ihrer Entfernung zum Meer. Während Casa Vecchia recht weit von der Küste entfernt liegt, ist die Lage L’Alberello nur einen Katzensprung vom Meer entfernt. Mit dem Bolgheri Superiore L’Alberello vinifiziert Grattamacco einen exzellenten Zweitwein. Namensgebend für diesen außergewöhnlichen Wein ist die besondere Reberziehung in der zwei Hektar großen Parzelle, die in Buschreben bepflanzt wird, der italienische Ausdruck für diese Methode lautet „Alberello“.

Grattamacco wird Teil der ColleMassari-Gruppe

Seit 2002 wird das Weingut als Teil der ColleMassari-Gruppe von Claudio Tipa geleitet. Der gebürtige Sizilianer gilt als einer der penibelsten und bestorganisierten Winzer der gesamten italienischen Weinwelt. Neben Grattamacco gehören drei weitere bedeutende Weingüter zur ColleMassari Gruppe: Poggio di Sotto sowie die Tenuta San Giorgio liegen im Montalcino-Gebiet und genießen höchstes Renommee für ihre exzellenten Brunelli. Castello ColleMassari hat seinen Sitz in der südtoskanischen Maremma und gilt als Spitzenweingut der DOC Montecucco.

Besondere Weine – Besondere Weinbereitung

Der Chef-Önologe und damit maßgeblich Verantwortliche für die herausragenden Weine von Grattamacco ist Luca Marrone, der auch in den anderen ColleMassari-Häusern Regie führt. Die einzelnen Partien im Weinberg werden entsprechend ihrer Reife gestaffelt gelesen. Im Keller wird, soweit es geht, auf den Vorgang des Pumpens verzichtet, um eine schonende Verarbeitung zu gewährleisten und damit „Stress“ für die Trauben zu vermeiden. Es vergehen zwölf Monate der Spontangärung und des Ausbaus, nach Rebsorte und Lage getrennt, bis Luca Marrone schließlich zur Königsdisziplin übergeht: dem Assemblieren. Im Anschluss reifen die Weine für mehrere Monate in französischen Barrique-Fässern, von denen maximal ein Drittel neu sind. In die Flasche gefüllt vergehen mindestens sechs weitere Monate, bis ein Grattamacco das Weingut verlassen darf.